Acta Cusana: Band II, Lieferung 5 erscheint im Mai 2019

Das fünfte Jahr der Bischofsherrschaft des Nikolaus von Kues in Brixen verlief nach außen hin vergleichsweise ruhig. Der Dauerkonflikt mit dem mächtigen Herzog Sigismund von Österreich ruhte während dessen Abwesenheit vom April 1456 bis zum Mai 1457. Die Amtsgeschäfte führten in dieser Zeit die Herzogin Eleonore von Schottland und die herzoglichen Räte. Ein Boykott der Abtei Sonnenburg, dessen von Cusanus abgesetzte Äbtissin sich nach wie vor im Kloster hielt, führte zu einer Versorgungskrise und zu fortgesetzten Klagen der Nonnen.

Streitigkeiten mit der Republik Venedig um Grenzverlauf und Schürfrechte in den Dolomiten veranlassten Cusanus in dieser Zeit zu einer umfassenden juristischen Prüfung der Besitzansprüche, die vor allem durch Heranziehen alter Urkunden abgesichert wurden. Das fortgesetzte Engagement in der Gradner-Fehde brachte den Kardinal zunehmend in wirtschaftliche Bedrängnis und Gewissensnot.

Eine Diözesansynode im Mai 1457 unternahm einen neuerlichen Anlauf für die Reform des christlichen Lebens in den Pfarreien, wurde aber vom skandalösen Eindringen des exkommunizierten Domherrn Christian von Freiberg und vom Fernbleiben des Abts von Stams überschattet. Der große Konflikt mit dem nunmehr zurückgekehrten Herzog lässt sich bereits erahnen.

Acta Cusana: Band II, Lieferung 5
1456 Juni 1 – 1457 Mai 31

Herausgegeben von Johannes Helmrath und Thomas Woelki
Acta Cusana. Quellen zur Lebensgeschichte des Nikolaus von Kues II,5. 2019. Nach Vorarbeiten von Hermann Hallauer und Erich Meuthen. VIII, 276 Seiten.
978-3-7873-3682-1. Kartoniert

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